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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 28

1877 - Oldenburg : Stalling
28 - und Flotte sich in schlechtem Zustande befanden. Am 31. August wurde der Trocadero, eine Landzunge, welche den Zugang zu dem inneren Hafen beherrscht, mit Sturm genommen. Als nun auch Septbr.) das Fort San Petri und die Insel Leon erobert wurden und der Herzog von Angouleme, alle Unterhandlungen der Cortes ablehnend, auf unbedingter Er-gebung bestand; da drang die Bevlkerung, Brger und Sol-baten, auf Uebergabe. Nun blieb den Cortes Nichts brig, als sich aufzulsen und den König freizugeben. Am 1. Oct. begab sich letzterer ins franzsische Lager. Mit der Einnahme von Cadix war der Widerstand der Constitutionellen in Spanien gebrochen, und nur Mina kmpfte gegen die Franzosen in einem blutigen Guerillakriege, bis er am 1. Nov. einen Ver-trag schlo, der Freiheit und Eigenthum seiner Streiter sicherte. Er selbst ging nach England. wohin sich viele schon vor der Eroberung von Cadix geflchtet hatten. Nun begann eine Zeit des Schreckens. Gegen alle Anhnger der Constitution erging die wthendste Verfolgung, und Tausende von Constitutionellen wanderten in die Ge-fngnisse und aufs Schaffst. Unter den zahlreichen Opfern war auch Riego. Er hatte nach Catalonien zu entkommen gesucht, war aber, auf der Flucht verrathen und gefangen, unter argen Mihandlungen nach Madrid geschickt worden, wo er erst in einem scheulichen Kerker schmachtete und am 7. Novbr. nach kriegsrechtlichem Spruche hingerichtet wurde. Ferdinand erlie eine Proclamation, in der er alle seit Mrz 1820 unter der constitutionellen Regierung erlassene Verordnungen und Gesetze fr ungltig erklrte. Dagegen besttigte er alle Blutbefehle der reactionmt Regierung in einer Weise, da ihm selbst der Herzog von Angouleme feine Mibilligung darber offen zu erkennen gab, ehe er nach Frankreich zurckkehrte, wo er am 2. Decbr. in Paris einen prachtvollen Einzug hielt. Doch blieb noch ein groer Theil der franzsischen Truppen auf lngere Zeit in Spanien zurck. So blutgierig aber auch die Verfolgung war, die Ferdi-nand im Namen des Thrones und des Altars" der alle Constitutionellen verhngte, so ging er darin doch der apostolischen Junta und ihrem Anhange noch lange nicht weit genug.

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. V

1877 - Oldenburg : Stalling
F Vorwort zur ersten Auflage. Vorliegendes Bndchen behandelt die geschichtlichen Er-eignisse von 1815 bis 1868 in hnlicher Weise, wie dies mit der altln, mittlen und neueren Geschichte in den vorher-gehenden Th'ellengeschehen 'ist,jedoch mit dem Unterschiede, da, obgleich biographische Bemerkungen bei den ausgezeichnet-sten Persnlichkeiten keineswegs fehlen, die biographische svorm im Ganzen aus einem fr den Sachverstndigen leicht erficht-lichen Grunde /mfgeaeben werden mute. Der gewaltige Stoff zerfllt in m3?t willkrlich gemachte, sondern wenigstens fr die uns zunchst angehenden Staaten Europas von der Geschichte selbst gegebene Zeitrume, dergestalt, da das. Ende eines jeden durch eine Katastrophe gebildet wird, welche die vorige Aera abschliet und zugleich die neue . <7 einleitet. Diese Katastrophen sind die Jmi^M^ition, die /. Februarrevolution und das Jahr 1866.. Die wichtigsten Er- j scheinungen in den att߫rqiro^Mchen Staaten sind theils bei den betreffenden europischen Hauptstaaten, theils in einem eigenen Abschnitte axa Schluff^-^smiches. bercksichtigt worden. Der Grad der Ausfhrlichkeit richtete sich nach dem hheren oder geringeren Interesse der zu erzhlenden Begebenheiten. Eine zusammenhngende Darstellung der Periode von 1815 an kann nicht der das Jahr 1867 hinausreichen; doch habe ich es versucht, der die wichtigsten Momente von 1867 bis . 1869 die notwendigsten Notizen zu geben, die freilich um so mehr unvollstndig sein muten, als hier die Grenze in der Auswahl des Stoffes noch schwankend ist. So steht dieses fnfte Bndchen meiner Erzhlung auch selbststndig als ein Abri der Geschichte der neuesten Zeit" da. Mge dem anspruchslos auftretenden Wcrkchen, bei dessen Bearbeitung anerkannte Hlfsmittel zu Grunde lagen, und fr welches ich mir einerseits eine reifere Jugend hherei Lehranstalten, andrerseits Gebildete berhaupt, die ein allgemeineres historisches Bedrfni zu befriedigen wnschen, als Leserkreis dachte, eine gnstige Aufnahme finden! So viel steht fest, da der geschichtliche Stoff der Zeit von 1815 bis 1867 jedem Darsteller grere Schwierigkeiten entgegenstellt, als irgend eine der frheren Perioden. ) Rinteln. ". / Dr. Stacke. Vorwort zur zweiten Auflage. Die zweite Auflage dieses Buches, das sich einer Reihe gnstiger Beurteilungen zu erfreuen hatte, ist durch eine be-reits vor lngerer Zeit nach verschiedenen greren und klei reren Werken, wie nach dem Staatsanzeiger" abgefate

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 127

1877 - Oldenburg : Stalling
- 127 - hervorgerufen. Aber auch die Gebiete des Kirchenstaates hatten unter der Herrschaft der Franzosen die Wohlthat einer geordneten Rechtspflege und Verwaltung kennen gelernt, und besonders war die Bevlkerung in den Legationen und in Ancona durch das ppstliche Regiment nicht so tief, wie in Rom und der Umgegend, verderbt und verweichlicht worden. Durch die Nachbarschaft mit Modena und Parma ward die Aufregung gegenseitig vermehrt. Die Julirevolution forderte die Mivergngten im Kirchenstaate und in Modena zur Abschttelung des verhaten Joches auf. Man gab sich der Hoffnung hin, da Frankreich die Einmischung Oestrichs in die inneren Angelegenheiten Italiens nicht dulden werde, und mit den einheimischen Regierungen hoffte man schon fertig zu werden. Im Kirchenstaate schien, das nach dem Tode des Papstes Pius Viii. (30. Nov. 1830) eingetretene Interregnum zum Losschlagen gnstig. An der Spitze der Bewegung in Modena stand Menotti. Aber Franz Iv. hatte ihn durch den Schein, den er sich gab, als ginge er aus alle Entwrfe zu einer nationalen Erhebung Italiens ein, in arglistiger Weise umstrickt. Noch ehe Menotti losbrechen konnte, lie ihn der Herzog am Abend des 3. Febr. 1831 mit anderen Verschworenen verhaften. Da sich aber bald das ganze Land erhob und der< Herzog zugleich die in Bologna ausgebrochene Bewegung erfuhr, so entfloh er am 5. Februar, Menotti mit sich schleppend, nach Mantua, worauf sich in Modena eine provisorische Regierung bildete. Als in Bologna die Verhaftung Menotti's bekannt wurde, griffen die geheimen Gesellschaften zu den Waffen und nthigten den ppstlichen Statthalter zur Unterzeichnung eines Beschlusses, durch welchen eine provisorische Regierung und eine Brger-garde errichtet wurde. Am 8. Februar erklrte erstere unter groem Jubel des Volkes den Papst der weltlichen Herrschaft der Bologna fr verlustig, und bald verbreitete sich der Auf-stand mit Blitzesschnelle der den ganzen Kirchenstaat. Ueberall tauchten die grn-roth-weien Nationalfahnen auf und ein Freudenrausch ergriff die gefammte Bevlkerung. Den 13. Februar erhob sich auch Parma, und Marie Louise, Napoleons Wittwe, weder geliebt noch gehat, floh nach Piacenza. Auch in Parma ward eine provisorische Regierung gebildet. In

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 83

1877 - Oldenburg : Stalling
Ministeriums (le systeme deplorable) aufs Furchtbarste zu geieln, und der Minister sah sich endlich zur Abdankung genthigt. An seine Stelle trat am 4. Januar 1828 das Ministerium Martignac. Die Presse erhielt eine freiere Bewegung, die Wahlen wurden vor Umtrieben gesichert, und die kirchlichen von Jesuiten geleiteten Schulen ausgehoben. Martignac legte der Kammer zwei Gesetze vor, ein Municipal- und ein De-Partementalgesetz. Das erstere betraf die Gemeindeverwaltung und enthielt wesentlich folgende Bestimmungen: in jeder Gemeinde sollte dem von der Regierung zu ernennenden Maire ein Gemeinderath beigegeben werden, den eine aus den hchstbesteuerten und angesehenen Brgern bestehende Versamm-lung whlen wrde, und dieser sollte mit dem Maire die Gemeindeangelegenheiten selbststndig verwalten. Das De-partementsgesetz verordnete, da die Mitglieder der Arron-dissements- und der Departementalrthe, die bisher von der Regierung ernannt worden waren, knftighin gewhlt werden sollten und zwar die Arrondissementsrthe von den Cantons-Versammlungen (d. h. den Hchstbesteuerten des Cantons oder Unterbezirks), die Departementalrthe von der Arrondissements-Versammlung (d. h. den Hchstbesteuerten des Arrondissement). Beide Gesetze sollten auf die Selbstverwaltung der Gemeinden und Departements hinarbeiten und wren, indem sie die Thtigkeit auf das unmittelbar Nchste und leichter zu Ueber-sehende richteten, eine treffliche Uebungsschule fr richtige Ausbildung des politischen Urtheils und Ausbung politischer Rechte gewesen, und nur in solchen Gesetzen konnte, wenn irgendwo, die Rettung Frankreichs gesucht werden. Die Libe-ralen waren indessen mit den gemachten Vorlagen nicht zufrieden und suchten sie im demokratischen Sinne umzugestalten, woraus endlich der König die Zurckziehung beider Gesetzentwrfe befahl (7. April 1829). Da nun die der liberalen Partei gemachten Zugestndnisse, vom König mit Widerwillen zu-gelassen, diese zu stets weiterem Vorgehen reizte, so entlie Karl X. Martignac, der zuletzt alle Parteien gegen sich hatte (8. Aug. 1829). Fürst Julius von Polignac ward Prsident des neuen Ministeriums, das der ultra-royalistischen Richtung angehrte.

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 289

1877 - Oldenburg : Stalling
289 Undankbarkeit vorgeworfen wurde, auf die Mitwirkung Preuens nicht rechnen konnte, und die deutschen Mittelstaaten sich nur zu einer Kriegsbereitschaft verstanden, so mute es bei bloen Demonstrationen um so mehr sein Bewenden haben, als die Finanzen des Kaiserstaates sich in einem zerrtteten Zustande befanden. Dagegen schlo sich Sardinien den Westmchten an und lie ein Corps von 15,000 Mann tapferer Truppen zu den Verbndeten in der Krim stoen. Die streitenden Mchte trafen alle Anstalten zur Fort-fetzung des Kampfes. Kaiser Nicolaus errichtete eine all-gemeine Reichswehr, und auch England und Frankreich ver-strkten ihre Heere. Napoleon sandte den General Niel vom Geniecorps, seinen ausgezeichnetsten Ingenieur, nach der Krim, der sich bald als den ersten Meister in seiner Kunst bewhrte. Er erkannte, da Sebastopols Fall von der Einnahme des Malakoffthurmes abhnge und dieser um jeden Preis genommen werden msse. Unterdessen kam von Petersburg Befehl, die Trken unter Omer Pascha bei Eupatoria anzugreifen, aber der Ueberfall, den General Chruleff am 17. Februar 1855 mit bedeutenden Streitkrften unternahm, scheiterte an der Wachsamkeit und Tapferkeit der Trken. Bald darauf erlag der stolze Czar, dessen Gesundheit seit lngerer Zeit ge* schwcht war, dem Eindruck der aus der Krim einlaufenden blen Nachrichten, er starb am 2. Mrz 1855*). Sein Nach- Nicolaus Paulowitsch, geboren 1796, versprach schon als Knabe eine bedeutende Persnlichkeit zu werdm. Von Natur ernst und ab-geschlossen, zeigte er gegen die Seinigen eine ^unbegrenzte Hingebung. Unter den Studien zog ihn, obwohl er auch malte und contponirte, das Geniewesen so sehr an, da er in der Folge sein eigener grter Ingenieur" wurde. Hoffesten und Salonsunterhaltungen abgeneigt, machte er mit seinem Bruder Michael Reisen durch Deutschland, Franko reich und England. Am Hofe zu Berlin erlernte er den preuischen Militrdienst und vermhlte sich 1817 mit der Prinzessin Friederike Louise Charlotte Wilhelmine von Preußen (Tochter der Knigin Louise), die ihm 1818 den Prinzen Alexander, 1819 die Prinzessin Maria (nach-malige Herzogin von Lichtenberg) und 1822 die Prinzessin Olga (nach-malige Kronprinzessin von Wrtemberg) gebar. Nicolaus hatte in seiner ganzen Erscheinung etwas Jmponirendes, und in seiner edlen Mnner-gestalt prgte sich die volle Herrscherwrde aus. Er sprach mit Leb-hastigkeit, doch stets mit eben so groer Einfachheit als Wrde, ohne Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 19

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 328

1877 - Oldenburg : Stalling
328 - gerufen hatte, allmhlich wieder zu beschwichtigen; viel schwie-riger aber war sein Verhltni zum Papst. Hier entwickelte sich immer mehr ein unhaltbarer Wider-spruch, der wesentlich zum Sturze Napoleons beigetragen hat. Er befand sich in der eigenthmlichen Lage, da beide Par-teien, die italienische Nationalpartei und die klerikale, in ihm die Sttze ihrer Macht suchten. Beiden Parteien zu gengen war ein Ding der Unmglichkeit. Mit der ersteren konnte Napoleon fertig werden; die rmisch-katholische Kirche aber, die mit unbeugsamer Starrheit an allen ihren Traditionen, insbesondere an der Idee einer Universalherrschaft festhangend, ohne jedes Element des Fortschritts dasteht, das sie befhigte, Veraltetes abzustreifen und sich den wirklichen Verhltnissen der Völker anzupassen, blieb fr ihn eine Macht, mit der sich nicht rechnen lie. Kaum war die oben erwhnte Flugschrift Laguerroniere's: Der Papst und der Congre" erschienen, so begann der franzsische Episcopat, Bischof Dupanloup von Orleans an der Spitze, den Kampf gegen die darin aus-gesprochenen Anschauungen, die sich gegen die weltliche Herr-schaft des Papstes erklrten. Whrend von den Journalen das Univers" die Sache der Ultramontanen fhrte, tauchte im Laufe des Jahres 1860 eine Fluth von Broschren auf, in Frankreich allein der hundert, welche alle die Frage be-handelten, was mit dem Papst geschehen solle, und während der Cultusminister die franzsischen Bischfe darber beruhigte, da der Kaiser dem Papste unwandelbar ergeben sei, forderte der Minister des Innern die Prfecten auf, der Agitation strafrechtlich entgegenzutreten, die mit der Vertheilung kleiner Flugschriften in unzhligen Exemplaren zerrieben werde. Smmtliche Bischfe Europas erklrten sich, wie dies von ihnen nicht anders zu erwarten war, fr die weltliche Herr-schaft des Papstes, und am 26. Mrz sprach der Papst die groe Excommunication der Alle aus, welche den Eingriff in die ppstlichen Staaten begangen, veranlat oder auch nur gebilligt htten. Das Breve nannte brigens Niemanden mit Namen. Jeder konnte sich denken, was er wollte, und auer-halb der klerikalen Kreise hatten die Bannstrahlen vom Vatican her keine Bedeutung mehr. Inzwischen schienen sich die Ge-mther wieder zu beruhigen, als der Zug Garibaldis und in

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 391

1877 - Oldenburg : Stalling
- 391 - da man ein solches Ansinnen dem König nicht vorlegen knne, und da die franzsischen Minister, wenn sie auf ihrem Vorhaben bestnden, die Sacke durch ihren eigenen Botschafter betreiben mchten: der preuische knne sich zu einem so ent-wrdigenden Vorschlag nicht als Vermittler hergeben. Graf Venedetti, vom König stets mit ausgezeichneter Liebenswrdigkeit behandelt, erhielt nun den undankbaren Auftrag, dem König Wilhelm von Preußen, einem hochehr-wrdigen Greise, die schnde Zumuthung mitzutheilen. Am 13. Juli Morgens auf der Brunnenpromenade breichte der Botschafter ganz unerwartet dem König fein Ansuchen vor. Der König lehnte die Zumuthung bestimmt ab und blieb bei diesem Bescheid, als Benedetti wiederholt und dringender darauf zurckkam. Dennoch verlangte der Franzose nach einigen Stunden noch eine dritte Audienz. Auf die Frage nach dem Gegenstande derselben lie er erwidern, da er den am Morgen besprochenen wieder aufzunehmen gedenke. Der König wies den Antrag zurck und lie durch den Adjutanten sagen, da er dem Grafen Benedetti Nichts mehr mitzutheilen habe, eine Antwort, die in allen deutschen Landen mit endlosem Jubel aufgenommen wurde. Des Knigs Reise von Ems nach Berlin glich einem Triumphzuge. Der 13. Juli ist als der Tag der Katastrophe zu betrachten: der Krieg tjmy unvermeidlich. Um das franzsische Volk fr den ruchlos heraufbeschworenen . Krieg zu fanatisiren, stellte der Ministerprsident Ollivier am 15. Juli im gesetzgebenden Krper Behauptungen auf, die offenbar auf Entstellung der Wahrheit beruhten, ins-besondere sprach er von einer vom Grafen Bismarck erlassenen Depesche, in welcher die preuische Regierung den Cabinetten Europas der die letzten Vorgnge in Ems Mittheilung gemacht haben sollte, war aber auer Stande, eine solche .vorzulegen, als Deputirte der Linken die Vorlegung demselben verlangten. Ollivier konnte keine Note Bismarcks vorzeigen, weil er berhaupt keine empfangen hatte. Was man als Note ausgab, war nur das Zeitungs-Telegramm, in dem die Katastrophe in Ems mitgetheilt war: Zeitungs-Telegramme werden aber nicht als diplomatische Noten betrachtet und als solche berreicht. Auf die Forderung einiger Mitglieder der

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 160

1877 - Oldenburg : Stalling
160 Frankfurt a. M., wo die radikale Partei Anhang hatte und nur eine schwache Besatzung lag, war zum Mittelpunkte der Verschwrung ausersehen. Die Verschworenen hofften, die r Bundesversammlung auseinanderzusprengen, sich der Bundes-kasse zu bemchtigen und dadurch die Losung zu einem all-gemeinen Aufstand in Sd- und Westdeutschland zu geben. Am 3. April 1833 Abends um halb 10 Uhr griffen die Verschworenen, nicht der 70 Mann stark, die Hauptwache und die Constablerwache an, unter Anfhrung des Dr. Grth und des von den Gttinger Unruhen her bekannten Dr. von Rauschenplatt, warfen die Frankfurter Soldaten der den Haufen, wurden aber, als diese Verstrkung erhalten, zurck-geschlagen und theils zersprengt, theils gefangen, da die Aufforderungen an das Volk zum Anschlu ohne Erfolg blieben. Man konnte der Reaction keinen greren Dienst leisten, als durch dieses Frankfurter Attentat, welches die Verblendung und Ohnmacht der radikalen Partei so recht an den Tag legte. Die Bundesversammlung war sogar im voraus vllig davon unterrichtet, lie es aber geschehen, um, wie Metternich selbst schrieb, diese sobald vielleicht nicht wieder-kehrende Gelegenheit zur Bekmpfung des Zeitgeistes nicht unbenutzt vorbergehen zu lassen. Man setzte, wie 1819 zu Mainz, so jetzt in Frankfurt a. M., eine Central-Untersuchungs-Commission gegen demagogische Umtriebe ein. Gegen 1800 Personen wurden in den verschiedenen Bundesstaaten wegen politischer Vergehen oder verdchtiger Gesinnung eingezogen, und manche von ihnen durch grausame Behandlung, wie der darmstdtische Pfarrer Weidig durch seinen rohen Untersuchung^ richter Georgi, zum Selbstmorde, andere zum Wahnsinn und ins Irrenhaus getrieben. Die Ueberfhrten wurden zu mehr oder weniger langer Einkerkerung verurtheilt; die eigentlichen Leiter der Verschwrung waren entflohen. Im Sommer 1833 kamen die Minister von Oestreich, Preußen und Rußland in Tplitz zusammen, um gegen den deutschen Liberalismus gemeinsame Maregeln zu treffen, und im Herbst fand in Mnchen-Grtz, ebenfalls in Bhmen ge-legen, eine Besprechung zwischen den drei Mchten Statt, wo der die Stellung der drei nordischen Mchte gegen die Re- l

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 337

1877 - Oldenburg : Stalling
- 337 gebung des Jahres 1848, jedoch mit vorausgehender Re-Vision", anerkannt, wodurch eine Ausshnung mit Ungarn mglich wurde. Einen ganz anderen Gang nahmen die Verhltnisse in Preußen. So sehr auch eine kleine, aber mchtige Partei den König zur Aufhebung der Verfassung und zur Umkehr zu den Zustnden vor 1848 hinzudrngen suchte, so erlaubte doch der Rechtssinn des Knigs ihm nicht, die eben gegebene Eon-stitution wieder zurckzunehmen. Er beschlo daher, dieselbe so zu gestalten, da dabei eine starke Monarchie bestehen bleibe. Doch enthielt auch die revidirte Verfassung, welche am 31. Januar 1850 als preuisches Staatsgrundgesetz verkndet und am 6. Februar vom König beschworen ward, noch immer ein betrchtliches Maa von Volksfreiheit. Der weitere Ausbau der Verfassung geschah unter dem Ministerium Manteuffel-Westphalen mit Hlfe der conservativen Majoritt des Landtags in keineswegs liberalem Sinne. Die politischen Prozesse wurden den Geschworenen entzogen. Die reactionre Partei, deren Organ die Neue Preuische Zeitung", deren Trger der geistvolle und beredte Friedrich Julius Stahl, Professor an der Berliner Universitt, der Appellations-gerichtsprsident Ludwig von Gerlach und der gewandte Redacteur des Parteiorgans, Hermann Wagener, waren, gelangte in den Jahren 185057 zu fast unumschrnkter Herrschaft und verfocht unter dem Vorwande, die Revolution zu bekmpfen und das historische Recht zu schtzen, in dem mittelalterlich-romantischen Geiste, wie er auch dem König zusagte, die Vorrechte des Adels, die Willkr der Kirche und des Knigthums, wobei es an Rechtsverdrehungen, Gesetzes-Umgehungen und Vergewaltigungen nicht fehlte. Die evangeli-sche Kirche erhielt durch Grndung des evangelischen Ober-kirchenraths (1850) eine von der Staatsgewalt unabhngige Stellung. Der Cultusminister von Raumer stellte nach dem Ausspruche Stahl's: Wer die Schule hat, hat die Zukunft," durch seine Regulative fr die Volksschule eine religis-conservative Grundlage her, in welcher die liberale Partei eine Hemmung der freien Entwickelung der Schule erkannte. Die frei-sinnige Gemeinde- und Kreisordnung vom 12. Mrz 1850 wurde in Folge eines Angriffs derersten Kammer am 4. Mrz 1851 sus- Stacke, neueste Geschichte 3. Aufl. 22

10. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. uncounted

1877 - Oldenburg : Stalling
In demselben Verlage erschien: Harms, Chr. it. Dr. A. Kattius, Rechenbuch fr Gymnasien. Realschulen, Gewerbeschulen, hhere Brgerschulen, Seminare :c. 5. Aufl. 2 Jc 25 j. 1 Empfehlungen: Zeitschrift f. preu. Gymnasialwesen Xxiv. @.776, 1 Xxvi 2. Heft; Mathematisches Archiv von Gruuert Lvi. 4. Heft; i Schulblatt fr bte Provinz Brandenburg. Harms Kopfrechenbuch. Eine Anleitung zur Lsung bieler angewandten j Kopsrechenausgabeu^ 1877. Preis 1 Jc 50 $ Harms, Recheubuch fr die Vorschule. 2. Auflage. 1. Heft 40^, 2. Heft 70^. I Wir gestehen schlielich, das; wir bei nheren: Durchgehen dieses Buches unwill- > krlich den Wunsch hegten, es mchten die uns zu Ostern und Michaelis zukommenden M Sextaner grndlich nach den Prinzipien dieses Buches vorbereitet sein." (Zeitschrist fr preu. Ghmnasialwesen.) j König, Dr. R, Blten aus dem zarten Kindesalter. Gedichtsammlung 1 fr kleine Kinder. 2. Auflage. (50 H) Herabges. Preis 30 4. Blten aus dem Leben des Mdchens. Gedichtsammlung fr junge I Mdchen, cart. (1 Jc 50 4.) Herabges. Preis 50 4. Blten ans dem Leben der Jungfrau und des Weibes. Gedichtsamm-1 luug fr das reifere Alter. (2 Jc 25 4) Herabges. Preis 50 4 Ltbbeii, Aug., Wrterbuch zu der Nibelunge 110t (liet). 3. Aufl. 2 Jc 25 4. Payle, Fr., Geschichte des orientalischen Alterthnms von den ltesten ; Zeiten bis auf die.perserkriege. Mit 2 Karten. (2 Jc 25 4.) Herab- ig gesetzter Preis 75 4. Stacke, Dr. L., Erzhlungen ans der alten Geschichte in biographischer Form. 2 Theile, 12. Auflage, 1 Jc 50 4. Stacke, Erzhluugeu aus der mittleren, neuen und neuesten Geschichte. 3 Theile. I. Theil 10. Aufl. 1 Jc 50^, Ii. Theil 8. Aufl. 2 Jc 50 a, | Iii. Theil 3. Aufl. 3 Jc 50 0). Eine herrliche Scctre, eingehend, belehrend und angenehm unterhaltend. Die E Schilderungen fesseln nicht blos 12i5>jhrige Knaben und Stbchen, sondern auch 8 reifere Jnglinge und Jungfrauen, gebildete Männer und Frauen. Auswahl und $ Darstellung ist vortrefflich. Die zahlreichen Auflagen sind verdiente." (Repertorium der Pbagogik.) 1 Stacke, die franzsische Revolution und das Kaiserthum Napoleou's I. l Geschichtliche Uebersicht der Zeit von 17891815. 8. geh. 4 Jc 50 4. | Bertrand du Gueseliu, Conuetable von Frankreich. Biographi-sches Gemlde aus dem franzsischen Mittelalter. Mit Titelbild. I geb. (1 Jc) Herabges. Preis 50 4. , Abritz der Geschichte der preutzischeu Monarchie von den ltesten Zeiten bis aus die Gegenwart 75 4. Stakemann, Aug., Spruchsammlung insbesondere fr hhere Lehr-1 anstalten Nach dem kleinen Katechismus Luthers geordnete, und nach I Jahrescnrsen bezeichnete biblische Sprche nebst zwei Spruchregistern. | Im Anhange der vollstndige kleine Katechismus Dr. M. Luthers, I dessen Katechismuslieder und die drei kumenischen Symbole. Zweite 1 Auflage. 60 4. Strackerjan, K., Regeln fr die deutsche Rechtschreibung, ettimologisch- * orthographisches Wrterverzeichni mit Bercksichtigung landschaftlicher I Eigenthiimlichkeiten und falscher Gewhnungen und kurze Jnterpnnctions- I lehre. 2 Jc
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